Eine gute Strategie in Bezug auf die richtigen Suchbegriffe unter welchen ein Unternehmen oder eine Webseite gefunden werden soll, ist essenziell für eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung. Das ist kein Geheimnis. Wie Suchbegriffe jenseits von Sistrix & Co allerdings zu recherchieren und deren Rankingentwicklungen wirtschaftlich nachvollziehbar bleiben ist hingegen gar nicht so leicht, aber durchaus möglich, wie dieser Artikel veranschaulichen soll.
Manchmal hören wir von Website-Betreibern mit vor Stolz geschwellter Brust: „Ich ranke gut bei Google!“ und sehen daher wenig Handlungsbedarf etwas für ihre Sichtbarkeit im Netz zu tun. Erfragt man einmal die verwendeten Suchbegriffe, so werden oft solche genannt, die sich auf den Namen des Dienstleisters oder seiner Domain beziehen. Das Problem dabei: kennt der Suchende diese Begriffe bereits (z.B. Zahnarzt Wotschikowsky Erfurt), dann hat er bereits von Ihnen oder ihrer Dienstleistung Kenntnis. Viel interessanter sind da die Suchenden, welche noch nie etwas von Ihnen oder Ihrem Angebot gehört haben.
Es gilt also die wirklich relevanten Suchbegriffe für den Webauftritt und seine Wettbewerbsumgebung heraus zu finden. Aber das alleine reicht nicht. So ist es branchenabhängig häufig nicht sinnvoll Arbeit in Suchbegriffe zu investieren, welche keine relevante Nachfrage generieren (z.b. mit weniger als 10 Suchanfragen im Monat, wobei in einem Nischenmarkt eben jene 10 qualitativ hochwertigen Suchanfragen wiederum durchaus ausreichen können!). Wenig sinnvoll ist es auch auf Suchbegriffe welche in einem hohen Wettbewerb stehen zu setzen. Sinnvoller ist es in dem Fall sogenannte Long Tail Kewords – also Suchbegriffe, welche aus mehreren Suchbegriffen zusammengesetzt sind, zu verwenden. Aber auf was für eine Strategie am Ende auch gesetzt wird: Grundlage ist eine solide Datenbasis in Bezug auf relevante Keywords sowie das Monitoring der Rankingentwicklung dieser.
Suchanfragen, Wettbewerb, Keywordumfeld
Es gilt also nicht nur unmittelbar passende Suchbegriffe zu recherchieren. Genauso wichtig ist es Vorschläge zu erhalten, welche Suchbegriffe darüber hinaus noch in Frage kommen würden sowie Suchvolumina dieser Suchbegriffe und den ungefähren Wettbewerb angezeigt zu bekommen, in welchem sich diese Suchbegriffe bewegen. Desweiteren ist es hilfreich vielleicht sogar einen automatisierten Bericht über die Rankingentwicklung der gewählten Keywords zu bekommen. Es ist wenig praktikabel die Rankings der einzelnen Keywords regelmäßig manuell abrufen zu wollen, zumal hier auch noch die Problematik der personalisierten Suchergebnisse und damit wenig neutralen Ergebnislisten zum Tragen kommt.
Google – Keyword Planner oder Search Console
Viele welche sich bereits mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung befasst haben würden nun umgehend auf die Google Tools wie den Adwords Keyword Planner oder die Google Search Console (ehemals Webmaster Tools) verweisen. Zum Keyword Planner ist in diesem Zusammenhang zu sagen, dass Google hier seit geraumer Zeit mit seinen Informationen immer sparsamer wird, so z.B. in Bezug auf Suchvolumina. Google bleibt hier im Ungenauen und gibt diese Daten nur noch in Volumen-Bereichen an (1.000-10.000 Suchen / Monat), es sei denn, es werden großzügige Adwords Kampagnen gebucht. Der Keyword Planner ist praktisch also eher für die Recherche des Keywordumfeldes bzw. Alternativvorschläge für mit dem gesuchten Suchbegriff verwandte Keywords zu gebrauchen.
Die Search Console wiederum gibt nur die Suchbegriffe Preis, über welche Interessenten auf die Webseite gelangt sind. Hier ergibt sich wieder das zu Beginn des Artikels genannte Problem: Es handelt sich hierbei um Suchbegriffe, welche durch die Webseite bereits bedient werden und mit denen diese schon rankt. Interessant ist diese Aufstellung zwar in Bezug auf potenzielle Optimierungsmaßnahmen allemal. Keinen Aufschluss erhält man allerdings über Suchbegriffe, die über die bereits genutzten hinaus noch wichtig wären, aber von der Webseite noch gar nicht abgebildet werden.
Kostenlose Google Alternative
Die Suche nach weiteren kostenlosen Alternativen ist relativ ernüchternd. Als brauchbares Tool wäre mit Einschränkungen da noch der KWfinder zu nennen. Ohne sich zu registrieren bekommt man nach Eingabe eines Suchbegriffes eine Liste der damit verwandten und ebenfalls relevanten Suchbegriffe ausgeworfen. Hinzu kommen detaillierte Angaben über die genaue Anzahl der Suchanfragen und Wettbewerb. Einzige Einschränkungen: Es können lediglich 3 Suchbegriffe am Tag abgefragt werden. Bedient man wenige Suchbegriffe und hat ein paar Tage Zeit zur Recherche, ist dies durchaus praktikabel. Ohne Registrierung können die Suchergebnislisten, welche dazu auch noch vom Umfang her eingeschränkt sind, nicht exportiert werden. Nach kostenloser Registrierung ist allerdings auch das kein Problem, wie gehabt weiterhin bei einer Begrenzung auf 3 Suchbegriffe am Tag. Im Basic Tarif für $ 12.42 / Monat erhält man 100 Keywordanfragen pro Tag. Der Preis ist durchaus ok, wäre allerdings eher für kleinere Agenturen oder freiberufliche SEO Spezialisten oder Blog-Artikel Texter von Interesse. Denn die Keyword-Recherche ist in der Hauptsache eine eher einmalige Herausforderung – sind die Keywords einmal recherchiert, ist das nicht immer wieder in großem Umfang von Neuem notwendig.
Nicht zu vernachlässigen bei der Keyword-Recherche wäre schließlich noch der Google Suggest zu nennen. Dieser zeigt nicht nur direkt bei der Eingabe des Suchbegriffes in der Google Suchzeile weitere verwandte Suchbegriffe an. Nach der Eingabe und der Erstellung der Suchergebnisse zeigt Google weitere relevante Suchbegriffe am Ende der Google Suchergebnisseite an.
Fazit: Für die kostenlose reine Keyword-Recherche sind Keyword Planner, KWfinder und nicht zuletzt Google Suggest zu empfehlen.(selbstverständlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Am Ball bleiben mit Keyword Monitoring
Die Recherche der Suchbegriffe ist das Eine. Im Verlaufe der Optimierungsmaßnahmen möchte man ggf. aber auch regelmäßig über Rankingveränderungen für einzelne Keywords informiert werden, am besten per Mail. Tools um Rankings einzelner Suchbegriffe abzufragen auch in Bezug auf Suchmaschine (z.B. google.de oder google.fr) und Sprache gibt es zur Genüge. Auch die manuelle Suche bei Google ist eine Möglichkeit. Allerdings wirft diese bei häufiger Verwendung verwandter Suchbegriffe personalisierte Suchergebnisse aus und verzerrt damit den Blick auf die Rankings allgemein. Vor allem aber ist es wenig praktikabel die aktuellen Rankings von mehr als 2-3 Suchergebnissen und sei es nur wöchentlich zu überprüfen.
Gute Erfahrungen haben wir hier mit dem kostenpflichtigen Ranking Tool Wincher gemacht. Ursprünglich über WordPress genutzt (mittels Plugin einzubinden), kann die Plattform auch WordPress unabhängig für Domains genutzt und Reports erstellt sowie Wettbewerber beobachtet werden. Für (netto) 6 € / Monat – die weiteren Preise für zusätzliche Domains sind nach Anzahl gestaffelt und niedriger als für die erste. Eine gute Alternative nach getaner Optimierungsarbeit zur Überwachung der Rankings, wenn man nicht gleich vollständig auf die Großen wie Seobility, Xovi oder gar Sistrix setzen möchte. Diesen Drei Playern widmem wir einen gesonderten Artikel.
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